Am Rhein entlang nach Mulhouse – Tour de France #2

Nach dem Frühstück – haben schon besseres serviert bekommen – planen wir die Strecke des heutigen Tages, bestellen das Hotel für die Übernacht, packen und tauschen noch den Sattel am Tandem. Bis wir schließech wieder auf dem Rad sitzen ist es fast Mittag. Die erste Hälfte der heutigen Strecke geht am Rhein-Rhone-Kanal entlang. Kerzengerade zieht er sich nach Süden, die einzige Abwechslung bringen die Brücken, die in Abständen von 2-5 km darüber gehen. Auf dem Kanal selbst fahren hauptsächlich recht gemütliche breite Freizeitboote und vereinzelt Schiffe mit Last. Der Belag des Radweges am Kanal entlang variiert zwischen topp Asphalt (gefühlt gestern aufgebracht) und Schotter (nur sehr vereinzelt und nur kurz).

Wir haben Schwierigkeiten, mittags etwas zum Essen zu finden. So bleibt uns nichts übrig, als in einem Supermarkt einen Kartoffelsalat, einen Wurstsalat und ein Baquette zu kaufen und auf dem Parkplatz von dem Supermarkt (eine kleine Überdachung spendet uns den einzigen Schatten weit und breit) zu futtern. Ich hatte schon erhelblich besseres Essen an weitaus romantischeren Orten, aber das Lunch erfüllt seinen Zweck und unsere Mägen. Es wird wärmer und wir machen oft Pause. An einem der Stellen, an denen wir kurz anhalten vernehmen wir hinter einem Gebüsch und Zaum ein grunzen, und Mikkel entdeckt ein Windschwein. Komische Haustiere haben die Franzosen …

Die schlechte Verpflegung im gestrigen Hotel noch in guter Erinnerung wollen wir heute nicht den gleichen Fehler machen und beschließen, in einem Restaurant, dass sich ein paar km vor unserem Tagesziel befindet, Abend zu essen. Zu Beginn ist das Restaurant Menschen leer, aber allmählich fühlt es sich. Das Bestellen erweist sich als nicht einfach, weil es nur eine Speisekarte auf Französisch gibt. Auch Google Translate hilft beim Übersetzen der Speisekarte nicht wirklich. Aber satt werden wir …

Nach über 100 Tagenskilometer kommen wir spät im Hotel an, und nach dem Einchecken und Duschen bemerkt Mikkel, dass er im Restaurant einer seiner AirPods vergessen hat. Wir fragen in der Rezeption nach, ob es die Möglichkeit gibt mit einem Taxi zurück zu fahren, aber als wir den Preis dafür hören, entscheiden wir uns für eine günstigere Variante: morgen früh nach dem Frühstück zurück zu radeln und das Ding abzuholen. Na dann gute Nacht!

Die ersten km in den Süden – Tour de France #1

Gestern haben wir die letzten Einkäufe getätigt, Oma und Opa besucht, Eis gegessen und und entspannt, so dass zum Packen leider keine Zeit mehr blieb. Also mussten wir das heute früh erledigen, und das dauert immer länger als gedacht. Um 13:30 verlassen wir die Eiermann-Allee, nicht ohne vorher noch eine Startphoto zu machen.
Über die Rheinbrücke bei Karlsruhe und dann am Rhein entlang sind wir nach 13 km bereits in Frankreich. Der Wind bläst uns ins Gesicht und das nicht zu knapp. Die schöne Strecke – größtenteils geht es auf oder neben dem Rhein-Damm entlang, meist auf Fahrradwegen, hin und wieder ein paar Radler oder Fußgänger, sonst nur Wald und Wiesen – entschädigt dafür.

Die später Abreise rächt sich, denn wir haben nur Zeit für 2 kurze Pausen in der Nähe von Selz. Als wir uns Straßburg nähern bin ich leergefahren und brauchen dringend Füllung für den Tank. Eine Tankstelle liefert Snickers und Cola. Die letzten km ins Hotel ziehen sich und gegen 20:00 sind wir am Ziel unserer ersten Etappe der Tour durch Frankreich, unserer Tour de France.

Das Hotel ist recht basic, hat zwar einen Pool aber wir sind zu k.o. um diesen zu nutzen. Restaurant ist leider Fehlanzeige, und wir müssen uns mit 2 Fertigpizzen begnügen. So ziemlich das Schlechteste, was man als Pizza bezeichnen kann, aber der Hunger treibt das meiste davon runter.
Anschließend freuen wir uns auf die Nacht im bequemen Bett.

Über uns 2024

Hier sitzen wir nun, noch in Oslo. Gestern haben wir mit Mikkel seinen 18. Geburtstag gefeiert, morgen fliegen wir nach Frankfurt und von da gehts nach Karlsruhe, unserem Startpunkt der letzten Erlebnistour, dem Konfirmationsgeschenk von Mikkel. Der Plan ist es, von Karlsruhe zuerst dem Rhein entlang bis nach Mulhouse, von dort an die Rhone, und runter ans Mittelmeer zu radeln. Dort wollen wir baden gehen und anschließend zurück radeln. Per Tandem (wie 2014 vom Nordkapp nach Oslo) mit Anhänger. Größte Sorge (neben fehlender körperlicher Verfassung) ist die Hitze. Hoffentlich wird es nicht allzu heiß …