14. Tag: zur spektakulären Tissihütte

Trotz guter Betten im 4-Sterne Hotel Europa bin ich schon um 6:00 wach, was auch daran liegt, dass wir im Doppelbett liegen und nur eine Bettdecke haben, die mir Peik immer wieder wegzieht. Ich nutze die Zeit bis zum Aufstehen zum Reservieren eines Hotels in Venedig, wo wir zum Abschluss unserer Tour noch einen Tag verbringen möchten, bevor wir von dort aus nach Stuttgart zurückfliegen.

Nach gemütlichem Hotelfrühstück ist der Magen bis zum Anschlag gefüllt und wir machen uns auf zur Seilbahn, die uns 1000 Höhenmeter unseres heutigen Aufstiegs von 1700 Höhenmeter abnimmt. Die nächste Stunde wartet viel bergauf bis zu einer Hütte, aber nicht sonderlich gemütlich und außerdem überfüllt, so das wir lieber ein Stück weitergehen und uns am Ufer eines kleinen Gebiergssees in die Sonne zu legen. Power Nap!! Anschließend laufen wir weiter zu unserem Tagesziel, der Tissihütte, die sehr spektakulär an der Kante des Berges liegt, der über 1000 Höhenmeter steil nach Alleghe abfällt, wo wir die letzte Nacht verbracht haben.

Wenige Meter entfernt liegt das gewaltige Civetta-zMassiv, einer der höchsten Erhebungen der Dolomiten (3218 MüM).

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13. Tag: lange Etappe nach Alleghe

Heute gingen wir die längste Etappe unserer Tour, etwa 25 km und über 1500 HM abwärts (200 HM aufwärts) nach Alleghe. Der Tag begann in 2500 m Höhe bei wenigen Plusgraden und endet auf knappen 1000 m Höhe und Temperaturen von über 20 Grad. Lang aber klasse. Und morgen beginnen wir mit unserer letzten Gebirgskette, die wir in den nächsten 4 Tagen überqueren wollen, bevor wir in Belluno ankommen, wo wir unsere Wanderung beenden werden.

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12. Tag: Im Neuschnee am Piz Boe vorbei

Heute Nacht ist die Schneefallgrenze auf ca. 2000 m gefallen – wir sind auf 2550 und wollten heute noch auf 3000.
Blick aus dem Fenster heute morgen zeigt die Landschaft von gestern: schneebedeckt!!

Beim Frühstück hören wir den Wetterbericht und der sagt besseres Wetter für die zweite Tageshälfte voraus. So warten wir bis 9:30, bevor wir uns auf den Weg machen. Der Neuschnee macht das Gehen nicht einfacher, aber auch nicht viel schwerer. Nach etwa 30 Minuten Gehzeit sind wir am nächsten Kletterseil angelangt. Das ist teilweise gefroren, aber glücklicherweise nicht sehr lange. Kurz danach sind wir auf der Hochebene und laufen in angenehmer Umgebung in Richtung Boe-Hütte, die auf fast 2900 MüM liegt. Auf dem Weg dorthin kommen wir auch nochmals auf 2970 MüM und damit auf den höchsten Punkt unserer Tour. In der Boehütte essen wir zu Mittag und laufen dann in etwa einer Stunde weiter auf die Pardoi-Scharte, von der aus eine Seilbahn ins Tal fährt und unseren Knien 600 Höhenmeter Abstieg in 5 Minuten Fahrzeit abnimmt.

Von der Talstation der Seilbahn am Pardoi-Joch zu unserem heutigen Tagesziel, dem Refugio Viel dal Pan sind es nochmals 200 Höhenmeter aufwärts, was wir aber in 90 Minuten hinter uns bringen. Dabei wandern wir angenehm wieder über mit Erde bedecken Wegen, den Blick auf die Königin der Dolomiten, der Marmelada (3343MüM), gerichtet, die sich in ihrer ganzen Schönheit rechts des Weges erhebt.

Am Refugio angekommen haben wir wieder Glück, denn wir bekommen ein recht komfortables Zimmer. Jetzt ist Duschen, Ausruhen und Bloggen angesagt. Und Ausrüstung trocken!!

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11. Tag: Sonne und Regen über das Grödner Joch

11. Tag: Auf die Pisciadu-Hütte

Die Nacht ist nicht gut. Wir liegen in einem Schlafsaal mit 4 Stockbetten je 3 Leuten. Keine Lüftung! Wir legen uns gegen 21:45 aber ich wache schon um 24:00 wieder auf. Ich koche. Nachdem ich vom WC zurück komme, versuche ich durch Offenlassen der Zimmertür für etwas Frischluft zu sorgen, aber einem derer, die an der Tür liegen, schließt sie sofort wieder. Weiterschwitzen! Draußen donnert und blitzt es heftig und der Regen prasselt an das Dachfenster. Irgendwann schlafe ich doch wieder ein, aber schon um 6:10 fängt die erste Person aus dem Zimmer an, in ihren Plastiktüten zu kramen und die Nacht ist endgültig vorbei.

Hat den Vorteil dass wir schon gegen 8:00 aufbrechen können. In strahlenden Sonnenschein machen wir uns auf den Weg von der Puez-Hütte in Richtung Grödner-Joch, wo wir heute Zwischenstopp machen wollen. Wir kommen nicht weit, zu grandios ist die Aussicht und wir kommen nicht umhin, einige Photos zu schießen. Der Weg über das Ciampaijoch ist unanstrengend. Als wir das Cir-Joch erklimmen kommen uns viele Wanderer entgegen, die vom Grödner Joch gestartet sind und hier hochlaufen. Als wir gegen Mittag das sehr schöne aber leider auch extrem touristifizierte Grödner Joch erreichen, ziehen dunkle Gewitterwolken auf. Gerade rechtzeitig laufen wir ins Restaurant ein, um dort Mittag zu essen. Während dessen schüttet es draußen los. In der Hoffnung auf Besserung verweilen wir recht lange im Trockenen und überlegen, ob wir auf die nächste Hütte aufsteigen sollen, oder nicht. Da das Grödner Joch allerdings ein echtes Touriloch ist, fällt die Entscheidung nicht wirklich schwer.

Als wir das Restaurant verlassen, hört es auf zu regnen. Der Weg ist steil bergauf und ich weiß nicht, wie wir den Berg erklimmen sollen, denn ich kann keinen Pfad ausmachen. Nach einem kurzen Stück geht es im Zickzack noch steiler und schließlich mündet der Pfad in einem kleinen Klettergarten. Stahlseile und Trittstufen erleichtern den Aufstieg die nächsten 20 Minuten. Darüber sind wir wirklich sehr froh, denn mittlerweile hat der Regen wieder eingesetzt, wodurch die Steine sehr glatt sind, und über uns grollt auch wieder der Donner. Gerade zu dem Zeitpunkt, an dem wir oben ankommen, reißt die Wolkendecke auf und wir haben eine gigantische Aussicht.

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10: Tag: im Regen auf die Buez Hütte

Wir brechen früh auf, denn ab 10:00 sind Gewitter gemeldet. Nach 2 Stunden und 350 Höhenmeter erreichen wir die Schlüterhütte, die letzte Viertelstunde im Regen laufend und in der Ferne Donnergroll hörend. Auf der Schlüterhütte machen wir frühe Lunchpause mit Bratkartoffeln und Spiegelei. Gegen 12 hoffen wir, dass sich das Gewitter verzogen hat, so dass wir wieder aufbrechen können.

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7. Tag: langer Tag nach Pfunders

7. Tag: Pfunders

Der Wecker geht heute um 7:10, Frühstück um 7:30 da wir eine der längsten Etappen vor uns haben. Diese ist in zwei Teile eingeteilt: zuerst ein Anstieg von 1150 Höhenmeter (ca 4 Stunden) und danach ein Abstieg von 1500 Höhenmeter (ca 3 Stunden). Schon kurz nach unserem Aufbruch haben wir den ersten Stopp, den Peik wollte nochmals an die Stelle zurück laufen, an der er gestern die äußerst seltenen Apolloschmetteringe gefunden hatte. Leider ist es heute bewölkt, so dass der Abstecher erfolglos bleibt.

Der Aufstieg ist lang und zäh. Anfangs durch Wald und dichte Vegetation, später über Wiesen und schließlich über Geröllfelder. Etwa 30 Minuten bevor wir den Grat der höchsten Stelle erreichen, setzt Nieselregen ein. Wir legen zum ersten Mal auf der Wanderung unsere Regenklamotten an. Als wir am Grat stehen, pfeift uns der kalte Wind um die Ohren und wir verweilen uns nur kurz. Auf der anderen Seite wartet wieder ein Schneefeld, aber kaum sind wir ein paar Minuten abgestiegen, wird es merklich wärmer und wir ziehen wieder kurze Klamotten an.

Nach etwa einer Stunde Abstieg kommen wir an einer gemütlichen Alm vorbei und gönnen uns Holunderschorle und Ziegenkäse aus eigener Herstellung mit Brot. Lecker!!

Kurz nach Aufbruch von der Alm erspäht Peik seltene Schmetterlinge und begibt sich auf die Jagd. Ich laufe weiter und an der nächsten Abzweigung warte ich eine halbe Stunde auf ihn. Er ist von seinem Fang begeistert wie auch schon auf der gesamten Wanderung. Als er mir erklärt, dass ihm die Tour viel besser gefällt, als er sich das im Voraus vorgestellt hatte, ist das auch für mich ein gutes Gefühl.

Gegen 1700 treffen wir auf eine geteerte Fahrstrasse, auf der wir noch 400 Höhenmeter auf 4 km absteigen sollten. Da wir das ziemlich langweilig fanden, fragen wir kurzerhand ein Wanderpäärchen, das gerade zum Auto zurückkehren, ob sie uns freundlicherweise die 4 km mitnehmen können und haben Glück. So ersparen wir uns die letzte Stunde auf Asphalt und kommen gut gelaunt zum Wieserhof, unserem heutigen Schlafplatz.

Zum Abendessen gibt es Käseknödel aus der eigenen Käserei. Oberlecker!!! Ich nutze auch noch die Waschmaschine, um einige Klamotten zu waschen.

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6. Tag: über die italienische Grenze nach Stein

Heute kommen wir nur träge in die Gänge, was aber nichts ausmacht, da wir nur eine relativ kurze Etappe vor uns haben. Über Nacht hat der Wirt der Dominikushütte freundlicherweise unsere verschmutzten Klamotten gewaschen, welch ein Luxus!!

Die erste zwei Stunden verlaufen leicht bergauf, auf das Pfitscher Joch, das die Grenze zwischen Österreich und Italien bildet. Da dort auch eine kleine Kapelle steht, gehen viele Pilger diesen etwa 2 Stunden langen Weg (400 HM). Kurz hinter dem Joch steht eine Wirtschaft und da inzwischen die Sonne wieder scheint, lassen auch wir uns dort nieder. Wir treffen auch Inken wieder, die dort auf Tore wartet.

Nach etwa einer Stunde machen wir uns auf den Abstieg ins Nachbartal nach Stein, dem Ziel unserer heutigen Etappe. Wir nehmen nicht den Wanderpfad sondern die etwas längere, dafür aber weniger steile Schotterstraße. Peik nutzt die Gelegenheit, seinem großen Hobby, dem Fangen von Schmetterlingen nachzugehen. Die Begeisterung ist extra groß, als es ihm gelingt, dem in Europa fast ausgerotteten Apollo-Schmetterling zu fangen. Da dieser auf der Roten Liste steht, lässt Peik ihn wieder frei, nicht ohne zuvor den Fang angemessen auf Photo und Video festzuhalten. Gegen 1600 kommen wir in dem Minidorf Stein an, in dem wir heute übernachten werden. Wir haben wieder nichts reserviert, aber schon im ersten der zwei Gaststätten haben sie ein Doppelzimmer für uns frei.

Den Rest des Tages ruhen wir uns aus, denn morgen wartet die bisher längste und anspruchsvollste Tagesetappe auf uns mit insgesamt 2600 Höhenmeter rauf und runter. Gute Nacht!!

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