Eigentlich wollten wir um 8:00 Uhr aufstehen um nicht immer so spät los und so spät anzukommen, doch als der Wecker klingelt schalte hinaus und wir können uns noch eine zusätzliche Stunde. Was soll’s wir sind schließlich im Urlaub! Nach dem Frühstück (lecker) packen wir ein kleines Päckchen mit nicht mehr gebrauchten Klamotten, das wir per Post auf dem Weg nach Karlsruhe bringen. Dadurch ist unser Gebäck 5 kg leichter – wie schön! Temperaturen sind heute mit ungefähr 20° eigentlich ideal zum Fahrradfahren. Leider ist der Fahrradweg katastrophal (Schotter bzw. Graspiste) und wir beschließen stattdessen auf der Straße zu fahren. Diese ist wenig befahren und der einzige Nachteil besteht darin, das ist quasi vor jeder noch so kleinen Ortschaft hoch und dahinter wieder runtergeht. Wollen wir kommen durch viele kleine Ortschaften hin durch, was recht spannend ist weil wir uns gerade in der Champagne befinden, dem Teil von Frankreich, aus dem der Champagner stammt. Rechts und links vom Weg stehen zahlreiche Rebstöcke und die Winzer sind dabei, überflüssiges Blattwerk von den Reben zu entfernen. Teilweise geschieht das in Handarbeit, teilweise mit großen Maschinen die zwischen den Rebstöcken fahren. Auch den Häuser sieht man zum Teil an, dass die Winzer gutes Geld verdienen.
Nach etwa 15 km treffen wir an einer Kreuzung zwei Radler aus Stuttgart, die in 2 Monaten nach Portugal radeln wollen. Alle Achtung! Ihre Räder wiegen ungefähr 10 kg ohne Gepäck und 20 kg mit Zelt und allem Gerödel. Insgeheim beneide ich die beiden nicht – hauptsächlich die Hitze in Südeuropa in Erinnerung.
5km später ist der Radweg wieder geteert und es geht meist flach am Fluß entlang. Dazu noch leichter Rückenwind – ein Traumtag.
Als wir richtig Hunger haben fahren wir – wie gerufen – an einer kleinen Gartenwirtschaft vorbei. Dort gibt es Baguette mit Käse und verschiedenen Schinken- und Salamisorten, genau das Richtige für eine Radpause. Die Mocktails und der Platz im Schatten vervollständigen unser Glück und die letzten 40km vergehen wie im Fluge.
Heute ist unsere Unterkunft kein Hotel sondern ein Apartment, dass nett eingerichtet ist. Glücklicherweise stellt der Besitzer auch eine Waschmaschine zur Verfügung und wir können unsere Radhosen und Trikots waschen. Tägliche frische Radhosen sind ein Muss, und jeder von uns hat 6-7 Garnituren dabei. Mit der heutigen Wäsche kommen wir bis ins Ziel.
Wir fahren mit dem Tandem noch in die Stadt zum Essen, heute gibt es indisch. Anschließend zurück in die Unterkunft zum Bloggen und Ausruhen, bevor wir für heute die Augen schliessen.