Nach dem Frühstück – haben schon besseres serviert bekommen – planen wir die Strecke des heutigen Tages, bestellen das Hotel für die Übernacht, packen und tauschen noch den Sattel am Tandem. Bis wir schließech wieder auf dem Rad sitzen ist es fast Mittag. Die erste Hälfte der heutigen Strecke geht am Rhein-Rhone-Kanal entlang. Kerzengerade zieht er sich nach Süden, die einzige Abwechslung bringen die Brücken, die in Abständen von 2-5 km darüber gehen. Auf dem Kanal selbst fahren hauptsächlich recht gemütliche breite Freizeitboote und vereinzelt Schiffe mit Last. Der Belag des Radweges am Kanal entlang variiert zwischen topp Asphalt (gefühlt gestern aufgebracht) und Schotter (nur sehr vereinzelt und nur kurz).
Wir haben Schwierigkeiten, mittags etwas zum Essen zu finden. So bleibt uns nichts übrig, als in einem Supermarkt einen Kartoffelsalat, einen Wurstsalat und ein Baquette zu kaufen und auf dem Parkplatz von dem Supermarkt (eine kleine Überdachung spendet uns den einzigen Schatten weit und breit) zu futtern. Ich hatte schon erhelblich besseres Essen an weitaus romantischeren Orten, aber das Lunch erfüllt seinen Zweck und unsere Mägen. Es wird wärmer und wir machen oft Pause. An einem der Stellen, an denen wir kurz anhalten vernehmen wir hinter einem Gebüsch und Zaum ein grunzen, und Mikkel entdeckt ein Windschwein. Komische Haustiere haben die Franzosen …
Die schlechte Verpflegung im gestrigen Hotel noch in guter Erinnerung wollen wir heute nicht den gleichen Fehler machen und beschließen, in einem Restaurant, dass sich ein paar km vor unserem Tagesziel befindet, Abend zu essen. Zu Beginn ist das Restaurant Menschen leer, aber allmählich fühlt es sich. Das Bestellen erweist sich als nicht einfach, weil es nur eine Speisekarte auf Französisch gibt. Auch Google Translate hilft beim Übersetzen der Speisekarte nicht wirklich. Aber satt werden wir …
Nach über 100 Tagenskilometer kommen wir spät im Hotel an, und nach dem Einchecken und Duschen bemerkt Mikkel, dass er im Restaurant einer seiner AirPods vergessen hat. Wir fragen in der Rezeption nach, ob es die Möglichkeit gibt mit einem Taxi zurück zu fahren, aber als wir den Preis dafür hören, entscheiden wir uns für eine günstigere Variante: morgen früh nach dem Frühstück zurück zu radeln und das Ding abzuholen. Na dann gute Nacht!