Gepäcklos? Ja, richtig gelesen. Die Übernachtungsmöglichkeit in Skaun, unserem gestrigen Ziel, hatte wegen Covid-19 geschlossen. Also hat der Wirt den nächsten Etappenziels, Sundet Gård, den Pilgern angeboten, uns gestern Abend in Skaun abzuholen, in Sundet Gård übernachten zu lassen, und uns heute früh wieder nach Skaun zurück zu bringen, sodass wir die Etappe ( 18,5 km) bis Sundet Gård laufen können. Gepäcklos! Tolles Angebot, das wir dankbar annehmen. Ganz gepäcklos geht’s nicht, wir packen einen Rucksack mit Regenklamotten, Vesper und Getränke und fahren los.
Zurück in Skaun geht der Weg zunächst recht steil bergauf, dann wieder durch die-hoffentlich letzten- Moorlandschaften bevor wir auf einer Bergabstrecke das erste Mal das Meer sehen. Vesperzeit! Anschließend wenig spektakulär durch Wohngebiete und an schluss nochmal ein Stück an Fjord entlang, bevor wir in einen weiteren Genuss kommen, den der Wirt von Sundet Gård anbietet: er rudert die Pilger 10 Minuten über den Fluss Gaula, der hier in den Fjord mündet, und erspart Ihnen dadurch 2 km Umweg auf Asphalt! Prima. Auf der anderen Seite angekommen gönne ich mir ein kurzes Bad im Fluss und anschließend eine warme Dusche in Sundet Gård.
Kristins Tante Anne wohnt in Klett, ganz in der Nähe von Sunde Gård. Da wir nicht sehr mobil sind und der 5km Fußmarsch (ein Weg) uns Zuviel sind, laden wir sie kurzerhand ein, zu unserer Übernachtungsstette zu kommen und wir genießen die Mittlerweile scheinende Sonne auf der Terrasse.
Das Abendessen – Reis mit Hähnchenragout und Salat, sowie eingelegte Birnen zum Nachtisch – schmeckt prima und nach Gepaudere mit unseren beiden deutschen Mitpilgern ist es Bettzeit. Morgen wartet der Zieleinlauf auf uns, die letzten 21 km nach Trondheim.