16. Tag: 1300 Höhenmeter hoch und 1300 Höhenmeter runter

Heute steht, quasi als Krönung unserer Tour, bis auf den Tag von Stein nach Pfunders, die längste Etappe auf unserem Programm: wir müssen in über 7 Stunden Gehzeit (ohne Pausen gerechnet) 1300 Höhenmeter Aufstieg und 1300 Höhenmeter Abstieg bewältigen.

Die ersten beiden km verlaufen entlang der Passstraße auf Asphalt, dann geht es schlecht ausgeschildert in den Wald. Nach einer halben Stunde sind wir im Zweifel, wie der Weg weitergeht. Wir stehen mitten in einem Gebiet mit Holzfällarbeiten. Durch diese wurde der Weg verlegt und weder GPS noch Karte helfen uns weiter. Als wir recht unbeholfenen im Gelände rumstehen , nähert sich eine kleine Wandergruppe, die wir nach dem Weg fragen. Es sind Locals und nach einer Minute sind wir wieder auf dem richtigen Weg. Nach etwa 2 Stunden kommen wir an einen kleinen Brunnen, an dem wir das letzte Mal für die nächsten 2 Stunden unseren Wasservorrat auffüllen können. Auf angenehmem Weg geht es voran, manchmal über Geröllfelder, dann wieder durch Latschen oder größere Waldstücke, meist leicht ansteigend. Gegen 14:30 erreichen wir das Refugio Sommeriva al Pramperet, wo wir eine kurze Pause nutzen, um Pasta zu essen. Das Refugio liegt zwar recht schön, aber weder die Leute, die dort arbeiten, noch das Angebot an Speisen und Getränken ist entsprechend, so dass der Aufbruch leicht fällt.

Die heutige Reststrecke hat es dann in sich. Zuerst geht es im Zickzack über Geröllfelder aus die 2097 hohe Portela Del Piazedel, dann über große Steinplatten weiter aufwärts und zum Abschluss bringt uns luftiger Anstieg auf fast 2400 Hohen Forcella de la Sud dei Van di Citta. Von dort haben wir nicht nur eine grandiose Sicht, sondern auch einen Abstieg von über 850 sehr steilen Höhenmetern vor uns. Wir sehen unser Tagesziel, die Rifugio Pian de Fontana schon lange, aber der Abstieg dorthin geht nochmals ordentlich in die Knie. Als wir um 18:00 dort einlaufen (nach über 8 Stunden reiner Gehzeit) werden wir von einer sehr gemütlichen Hütte (vielleicht die gemütlichste der gesamten Tour?), sehr netten Wirtsleuten und Prima Essen belohnt.

Auf der Hütte gesellt sich noch eiN Münchner zu uns an den Tisch, der die Konversation mit der Frage eröffnet: „wer hat Dich denn zu dieser Reise gezwungen?“. Als wir ihm dann die Geschichte erzählen, hat er dafür wenig übrig. Jedem das seine, vielleicht kein Zufall, dass er alleine unterwegs ist 😉

Abends schießen wir noch einige Bilder von den umliegenden Bergen und spielen Mäxle, bevor wir um kurz nach 22:00 höflich aufgefordert werden, die Haupthütte zu verlassen und in unsere ebenfalls sehr Schnuckelichen Schlafhütte (15 Betten, 7 belegt) mit eigenem WC/Dusche zu gehen. Bleibt zu erwähnen, dass die Dusche nur kaltes Wasser hatte, was aber den Wasserverbrauch erheblich reduziert und im Gegenzug unsere Durchblutung ebenso erheblich gefördert hat.

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