Unfreiwillige Pause in Lyon

Wir stehen wie geplant auf, frühstücken, packen, und wollen uns gerade auf das Tandem schwingen, als mir beim Blick auf das Hinterrad zwei gebrochene Speichen auffallen. Das ist natürlich weniger erfreulich und die Frage stellt sich: was tun? Heute ist Sonntag und vermutlich haben alle Fahrradgeschäfte und Reparaturwerkstätten zu. Ein Blick ins Internet macht uns Hoffnung und zeigt eine angeblich rund um die Uhr geöffnete Fahrradwerkstatt ganz in unserer Nähe. Ein Anruf scheitert, also fahren wir kurz entschlossen hin, doch finden wir dort nur ein gewöhnliches Wohngebäude mit keinerlei Hinweis auf irgendwelche fahrradreparaturtechnischen Aktivitäten. Als wir dort stehen, fragen uns aber zwei Passanten ob wir Probleme mit unserem Fahrrad hätten. Als wir bejaen helfen Sie uns, und versuchen über das Internet Hilfe aufzutreiben. Sie rufen 2-3 Nummern von Fahrradreparaturen an, die angeblich heute geöffnet haben. Bei allen springt nur der Anrufbeantworter an, aber sie hinterlassen eine Nachricht. Als letzte Hoffnung bleibt das Bistro Velo, das neben einem Bistro auch eine Fahrradwerkstatt betreiben. Wir fahren die 4 km dorthin, aber die Fahrradwerkstatt hat leider geschlossen. In kurzen Abständen rufen tatsächlich die drei Kontakte zurück, bei denen wir zuvor auf den Anrufbeantworter gesprochen haben. Der eine will uns ein komplettes Hinterrad verkaufen, die andern beiden bietenan, die Speichen zu tauschen, wollen aber Bilder zugesandt haben. Dies machen wir und der erste sagt uns gleich wieder ab. Der Zweite antwortet gar nicht.

Wir überlegen, was wir tun sollen. Eigentlich gibt es nur zwei Alternativen: erstens mit gebrochener Speiche weiter zu fahren und zu versuchen es bis zur nächsten Unterkunft zu schaffen um dort das Fahrrad zu reparieren. Oder die Nacht in Lyon zu verbringen, das Tandem morgen zu reparieren und anschließend weiterzufahren. Der Gedanke, dass nach einem erneuten Speichenbruch sich das Hinterrad des Tandems vielleicht gar nicht mehr drehen lässt, und uns das vielleicht außerhalb bewohnbaren Gebiets passiert ist nicht sehr verlockend. Also beschließen wir notgedrungen, einen Ruhetag in Lyon einzulegen, unser Tandem morgen zu reparieren, unseren schweren Beinen einen Ruhetag zu gönnen, und Gelegenheit zu haben, den Blog auf den neusten Stand zu bringen.

Mikkel findet ein Hotel ganz in unserer Nähe. Wir haben zwar Probleme, unser Tandem in dem kleinen Kellerraum abzustellen, aber die Zimmer sind gut klimatisiert und wir strecken uns auf den Betten aus.

Den Rest des Tages verbringen wir mit bloggen, ausruhen, nach Fahrradwerkstätten suchen, und uns zu überlegen, wie wir das Tandem am besten wieder fit bekommen. Gegen Abend, als der Hunger einsetzt, suchen wir nach einem Restaurant in der Nähe. Unsere Auswahl fällt auf ein Restaurant, dass Mikkels Lieblingsspeise als Hauptbestandteil fast alle Speisen hat: Mozzarella. In der netten Einkaufsstraße, in der das Restaurant liegt ist ein paar Meter weiter noch eine Eisdiele, die wir schon auf dem Weg zum Restaurant gesehen haben. Dort gibt es ein entsprechendes leckeres Dessert. Früher als gewohnt legen wir uns in die Koje, denn morgen wollen wir früh aufstehen, um das Tandem reparieren zu lassen.

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