Die Etappe heute ist eine der kürzesten unserer Wanderung sodass wir uns nicht so beeilen loszukommen. Das Wetter ist ungemütlich, die Wolken hängen tief und hin und wieder nieselt es.
Kurz nach dem Frühstück kommt ein Jäger mit Gewehr auf die Hütte. Ungewöhnlich für diese Jahreszeit, denn für die Jagdsaison ist es noch viel zu früh. Er ist von der Wildverwaltung und verantwortlich für den Bestand der Moschusrinder hier auf dem Dovre. Er wurde von einem Wanderer über einen verletzten Ochsen informiert und muss jetzt entscheiden, ob er weiterleben kann oder nicht. Der Mann ist ein lebendes Lexikon und in der nächsten halben Stunde erfahren wir vieles über die Geschichte und Lebensgewohnheiten dieser zotteligen Gesellen.
Bevor wir aufbrechen „drücken“ wir die Dosen flach, die wir geleert haben (das erleichtert den Abtransport des Abfalls, der hier im Winter mit dem Motorschlitten abgeholt wird). Auf dieser Hütte haben sie dazu extra einen Hackklotz und einen riesigen Holzhammer, was sich prima zum Bildermachen eignet.
Als wir aufbrechen wollen entdeckt Peik 4 Moschusrinder auf dem Bergrücken In rund 1 km Entfernung. Wir lassen die Rucksäcke stehen, bewaffnen uns mit Kamera und Fernglas und ziehen los, um die Tiere nochmals zu beobachten und zu photopgraphen. Dann endlich machen wir uns auf die heutige kurze Etappe, zuerst ein Tal entlang und dann ein kurzer aber knackiger Anstieg auf einen Bergsattel. Von dort aus haben wir prima Ausblicke sowohl in die Richtung, aus der wir kommen, als auch in das Tal, in dem wir den Est von heute und morgen wandern wollen.
Die Rast fällt kurz aus und unmittelbar neben dem Rastplatz treffen wir auf Tierknochen, der Größe nach entweder von einem Moschusrind oder einen Rentier.
Der Restweg führt leicht bergab und ist angenehm zu bewältigen und bald kommt die Åmotdalshytta in Sichtweite, unserem heutigen Ziel.
Heute sind wir alleine auf der Hütte, nachdem zwei junge Wanderer aus Polen, die zum Essen hier waren, wieder zum Zelten aufbrechen.