Eigentlich war unser Plan, jetzt wieder die gleiche Strecke zurück zu radeln. Aber infolge verschiedener Umstände haben wir uns kurzerhand dazu entschlossen, unseren Plan etwas zu ändern. Jetzt wollen wir versuchen, bis Sonntagabend mit dem Zug nach Paris zu fahren, dort am Montag Solveig, Mikkels Cousine, bei ihrer Teilnahme am Triathlon-Wettbewerb bei den Olympischen Spielen anzufeuern, und anschließend dann von Paris nach Karlsruhe zu radeln.
Das größte Problem dabei dürfte sein, dass der Transport von Tandems im Zug eigentlich nicht möglich ist. In Frankreich gibt es drei Arten von Zügen TGV die mit den deutschen ICEs zu vergleichen sind, Intercityzüge und Regionalzüge. Im TGV ist der Platz für Räder begrenzt und es ist nicht möglich, das Tandem durch die engen Gänge zu transportieren. Regionalzügen gegen ist reichlich Platz im ersten und letzten Waggon die spezielle Fahrradstellplätze haben. Trotzdem ist eigentlich der Transport von Tandems auch in Regionalzügen verboten. Wir wollen es trotzdem versuchen.
Nach dem Ausschlafen machen wir uns auf dem Weg an der nahegelegenen am Bahnhof Um dort die Möglichkeit für eine Fahrt nach Paris nur in Regionalzügen zu erkunden. Leider hat der Bahnhof um 10:00 Uhr noch geschlossen so dass wir kurzerhand wieder ins Hotel zurückkehren. Dort packen wir unsere Sachen zusammen und checken aus, unsere Rad und unser Gepäck lassen deponieren wir aber weiterhin im Hotel. Wir gehen zum nahe gelegenen Bäcker und kaufen Frühstück, das wir anschließend auf einer Bank direkt am Hafen verschlingen. Unser Vorhaben im Mittelmeer zu baden müssen wir unbedingt noch durchführen, bevor wir uns wieder an den Bahnhof zur Weiterfahrt nach Paris begeben. Das Wasser ist recht warm, fast wie in einer Badewanne, und noch ein paar Erinnerungsfotos traben wir zurück ins Hotel, duschen kurz und fahren mit unserem Tandem an den Bahnhof. Dort angekommen besorge ich Fahrkarten zur Fahrt nach Nimes heute, dort müssen wir übernachten, bevor es dann am Samstag mit einmal umsteigen hoffentlich nach Paris geht.
Nach dem Fahrkarten Kauf mir die Frau am Schalter noch eine Broschüre in die Hand in der unmissverständlich erklärt wird, dass der Transport von Tandems und Anhänger nicht erlaubt ist. Trotzdem verladen wir beides in den Wagon des Zuges, wo es eigentlich reichlich Platz hat. Noch vor Abfahrt kommt der Schaffner vorbei, und möchte wissen, wem das Tandem gehört. Er sagt etwas auf Französisch zu uns und wir stellen uns dumm. Daraufhin gibt er eine Nachricht in sein Handy ein und lässt diese übersetzen: Tandem sind im Zug nicht erlaubt, aber da der Zug nicht sehr voll ist mache ich eine Ausnahme. Ein weiterer netter Franzose auf unserer Liste. Somit wäre die erste von drei Teilabschnitten geschafft. Nach 1 Stunde Zugfahrt kommen wir in Nimes an und während der Fahrt buche ich ein Hotel in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof.
Wir checken um kurz nach 14:00 Uhr ein und strecken uns erst mal auf unseren getrennten Betten aus. Nach einem kurzen Nickerchen wird geblogt, falls der Hunger in die Stadt treibt, auf die Suche nach einem Restaurant. Mikkel hat bereits sein Wunschrestaurant ausfindig gemacht, eine Burger-Restaurant ganz in der Nähe. Auf dem Weg dorthin kommen wir an einem imposanten Kolosseum vorbei und entschließen uns kurzerhand, es näher zu betrachten. Wir kaufen gleich ein Ticket im Dreierpack, für das Kolosseum und einen römischen Tempel, der als einer am besten erhaltenen römischen Tempel gilt.
leider haben wir von Keller Seum Kolosseum und den Tempel nur knapp 90 Minuten Zeit aber die Besuche lohnen sich trotzdem. Kulturell angehaucht statten wir den Burger Restaurant den Besuch ab und schauen dort etwas Olympiade. Mikkel ist von seinem Riesenburger noch nicht komplett satt und wir beschließen auf dem Heimweg noch nach einer Eisdiele Ausschau zu halten. Als wir das Restaurant verlassen fängt es leicht an zu tröpfeln und wir hören Tone und sehen Blitze über am Himmel über uns. Kurz bevor wir wieder das Kolosseum erreichen biegen wir in die Altstadt ab und wie von unserer Riechnase geführt landen wir direkt an einer prima Eisdiele. Die Auswahl ist gewaltig, sie haben sogar Paprika-Eis! Während wir unsere Bestellung aufgeben, fängt es immer heftiger an zu regnen. Wir stellen uns also in der Eisdiele unter, schlossen gemütlich unser Eis, und werden Zeugen eines Regengusses, den ich selten so kräftig erlebt habe. Wir stehen bestimmt eine halbe Stunde und warten vergebens darauf, dass der Regen nachlässt. Als die Eisdielensesitzer das Eis nach und nach wegräumen und offensichtlich den Laden schließen möchten, machen wir uns auf um ein paar Meter weiter in eine Bar zu sitzen und einen Moktail zu schlüfen. Inzwischen hat es ganz aufgehört zu regnen und wir kommen trocken ins Hotel zurück. Dort wird noch gebloggt, bevor wir gleich in die Federn kriechen.